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Erfahrungsberichte

Erfahrungsberichte

Moni- erschlagen von ungefragten Ratschlägen

Beikostzeit ist immer eine spannende Zeit! So individuell unsere Kleinen sind, so indivuell ist auch die Beikosteinführung. Mit den Erfahrungsberichten möchte ich eine Plattform bieten, auf der ihr als Eltern eure Tipps und Erfahrungen teilen könnt.
Wenn auch du mitmachen willst und Lust hast deine/ eure Erfahrungen zu teilen, dann melde dich gerne jederzeit unter info@klecker-lecker.de oder über das Kontaktformular für mehr Infos!

Moni- meine liebe Blogger Kollegin von “Von Rabenmüttern und Klammeräffchen”, ist  Mama eines 3 jährigen Sohnes und einer 4 Monate alten Tochter. Ihre Erfahrungen zur Beikosteinführung mit ihrem großen Sohn teilt sie heute mit euch.

In welcher Form gibt es Beikost?

Im Sommer 2014 bin ich zum ersten Mal Mutter geworden. Das Stillen klappte nicht und sowieso war alles ganz neu.
Von Anfang an war man umgeben von Leuten die ungefragt Ratschläge erteilen und Werbung sowie auch Produktangebote, die einen erschlugen. Und dann sitzt man da und weiß einfach nicht, was richtig und falsch ist. Pünktlich, mit 4 Monaten dachten wir uns, dass es nun Zeit für Brei wird.
Gesagt, getan. Plötzlich sitzt man vor seinem kleinen Baby, versucht ihm Möhrenbrei schmackhaft zu machen und ist am Ende ganz enttäuscht, weil es einfach nicht richtig schien.
Wir haben es sofort wieder gelassen und unser Sohn bekam weiter nur Pre Milch. In der Zwischenzeit begann ich mich zu informieren und stieß auf BLW. Baby Led Weaning. “Was zum Teufel ist DAS denn”, habe ich mir gedacht. Nach einigen Artikeln war ich Feuer und Flamme. Aber nicht nur das, ich war auch beruhigt. Beruhigt, weil ich mir keinen Druck gemacht habe und einfach warten konnte bis mein Sohn alle Beikostreifezeichen hatte.

Wie verlief die Beikosteinführung?

Als mit 6 Monaten dann alle Reifezeichen erfüllt waren, aß mein Sohn dann als erstes eine Banane. Mit Baby Led Weaning ging alles sehr schnell und stressfrei. Er hatte große Freude am essen und hat mit 18 Monaten alle Mahlzeiten selbst ersetzt.

Durch meine Erfahrung konnte ich feststellen, dass BLW-Kinder, zumindest die in meinem Umfeld, ein gesünderes Essverhalten aufweisen. Mein kleiner Mann liebt Obst und Gemüse und zieht dies sogar Schokolade vor. Aber auch meinem Mann und mir hat BLW gut getan. Wir verzichten auf Weizen und raffinierten Zucker. Fertigprodukte gibt es äußerst selten und gekocht wird ohne Tüten.

Was war nervig oder blöd?

Das erste mal Chili con Carne, Sohnemann hat gepupst wie verrückt und das Wohnzimmer sah aus wie ein Schlachtfeld.

Euer Lieblingsessen?

Ofengemüse mit Hühnchen und Quark Dip 

 

Was würdest du im Nachhinein eventuell anders machen?

Unsere Tochter ist fast 4 Monate alt und darf genau die gleichen Erfahrungen machen und wird solange gestillt, bis sie sich selbst abgestillt hat.

Liebe Moni, ich danke dir für diesen Erfahrungsbericht und den Einblick in euren BLW-Erfahrungen. Ich wünsche deiner Tochter viel Spaß beim Essen entdecken!
Erfahrungsberichte

Christina-plötzlich verschwand Brot mit Käse.

Beikostzeit ist immer eine spannende Zeit! So individuell unsere Kleinen sind, so indivuell ist auch die Beikosteinführung. Mit den Erfahrungsberichten möchte ich eine Plattform bieten, auf der ihr als Eltern eure Tipps und Erfahrungen teilen könnt.
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Christina
Meine liebe Freundin und Kollegin Christina berichtet heute mal über die Beikosteinführung mit ihrem Sohn.
Christina , ist Kindergartenpädagogin und hat im Zuge ihrer Karenz mit ihrem Erstgeborenen L. (Februar 2015)  mehrere Ausbildungen rund ums Baby- und Kleinkindthema absolviert bzw. steckt zum Teil immer noch drinnen. Aktuell ist sie mit Baby Nr. 2 (Juni 2017) schwanger.

In welcher Form gibt es Beikost?

Ich hatte bereits zum Ende der Schwangerschaft ein echtes Grauen vor Brei und der wie ein Beil über uns schwebenden 4-Monatsgrenze. Wir erlebten zum Glück von Beginn an eine sehr komplikationslose Stillzeit (erster Plan war 6 Monate Stillen), doch je näher eben die 17. Wochen kam, umso innerlich unruhiger war ich. Aus meiner Kindheitserfahrung war Brei/ Püriertes immer an Zwang gekoppelt: wir mussten die (aus Kindersicht zumindest) ekelhafte Gemüsesuppe aufessen, um an die leckere Hauptspeise (durch die Arbeit meines Vaters gab es zumindest unter der Woche „klassische Kindermenüs“ à la Nudeln, Palatschinken, Fischstäbchen, Würstel, etc.) zu gelangen. Kurzum: der Gedanke, meinem Kind so einen blöden Brei „reinstopfen“ zu müssen, war mir zutiefst zuwider. Umso erleichterter war ich, als ich etwa mit fünfzehn Wochen dank eines – hier mal wirklich sinnvollen – Facebook-Algorythmuses erstmals auf meinen persönlichen „Heiligen Gral“ Baby Led Weaning stieß. Plötzlich ergab alles eine natürliche Logik und Stimmigkeit. Das Wissen, ich MUSS nicht mit 17 Wochen (für mich als Zeitpunkt absolut unstimmig für mein Kind gewesen) füttern, sondern könnte mir mindestens bis 6 Monate vollstillend Zeit lassen, waren eine richtige innere Befreiung. Ich habe also online recherchiert: Blogs von Junika über Babyspeck und Brokkoli waren mein erster Anlaufpunkt neben Facebook. Und ja, ich gebe zu, ich habe erst Monate später endlich das Grundlagenbuch von Rapley verschlungen.

Zum Glück habe ich so bereits nebenbei die Bedeutung einer eisenreichen Ernährung und die wichtigsten Referenzwerte mitbekommen. Zusätzlich hielt ich mich als Orientierung bei der Nahrungsangebotsauswahl an die Lebensmittelpyramide für Kleinkindernährung.

Was war das erste was gegessen wurde?

Tja, da war Mama also mit ihrem Plan 6 Monate Stillen. Was tat Sohnemann, eines der Motorikerbabys, welches mit dem halben Jahr krabbelte und frei saß? Als ich mit etwas über 5 Monaten mit Freunden bei einem kalten Mittagessen mit ihm auf meinem Schoß dasaß, verschwanden plötzlich Brot und Käse von meinem Teller und in Babys Bauch. Ich habe zu dem Zeitpunkt innerlich bereits die Rettung gerufen, so komplett überfordert war ich in dem Moment, aber er hatte seinen Spaß und erstickte wider Erwarten nicht.


Wie verlief die Einführung?

Ich gebe zu, ich habe die ersten 2 Monate sehr langsam reagiert. Das ist ein Punkt, bei dem ich meinem 2. Kind sicher vom ersten Moment an viel mehr Möglichkeiten anbieten werde, also auch in Hinblick auf die WHO-Empfehlung für Beikost mit 2-3 Mal am Tag ab 6 Monaten. Beim Großen jedoch benötigte ich erst einmal 2, 3 Wochen, um zu realisieren, dass er früher als erwartet beikostreif war. Hinzu kam, dass obwohl er auswärts so fröhlich gegessen hatte, bei den Angeboten daheim kaum Interesse zeigte. Darum boten wir ihm zu Beginn auch nur alle paar Tage mal ein weiches Obst (es herrschte damals Hochsommer), eine Avocado oder ein paar Gemüsesticks an. Zum 7. Monat hin kam langsam mehr Neugierde auf, wenngleich eher Minimengen (ca. 2x/ Tag damals) verzehrt wurden. Ansonsten wurde weiter gestillt. Ein Abstillen kam bei der verzehrten Nahrungsmenge ebensowenig für mich in Frage, wie ein Wechsel auf Pulvermilch. Wir achteten im ganzen ersten Lebensjahr auf eine salzfreie/ -arme bzw. zuckerfreie/ -arme Zubereitung der Speisen. Auswärts durfte unser Sohn jedoch ab kurz vorm 1. Lebensjahr hier und da auf Wunsch auch einmal einen Kuchen kosten. Grundsätzlich halte ich wenig von Zuckerersatzstoffen und suche lieber einen Mittelweg zwischen erlauben, aber auch nicht übertreiben. Zu Beginn würgte und hustete er beim Essen hier und da, es wurde jedoch nie kritisch. Bald bewältigte er alle Konsistenzen ohne Probleme, wodurch auch mein Mann entspannter wurde. Denn der Arme wäre aus Schreck über die ersten Episoden kurzfristig beinahe auf Brei umgestiegen!

Mit 8 Monaten wollte unser Sohn selbst löffeln. Auch wenn noch viel daneben ging war ihm ein Essen mit Besteck deutlich sympathischer. Mit 10 Monaten bestand er vehement auf einer Gabel. Mit einem dreiviertel Jahr wurden die verputzten Mengen an Beikost langsam mehr, und auch mein Mann begann verstärkt auch für Sohnemann vielseitiger zu kochen. Kurioserweise hat unser Kind bis heute ein Faible für Pürees – also gab es auch hier und da Suppen, Kartoffelpüree u.ä. vom Papa, weil der sich freute, wenn sein Sohn eben solche Sachen so begeistert in sich hineinlöffelte. Zur Begleitung der Essenssituation nutzten wir Babyzeichen „Hunger“, „trinken“, „stillen“, „noch mehr“ reichten hierfür für unseren Sohn jedoch aus – mehr wollte er einfach nicht nutzen.



Wasser bekam L. ab ca. 7 Monaten im Schnapsglas angeboten. Trotz regelmäßiger Überschwemmungen hatte er den Dreh rasch heraus, wenngleich er die ersten Monate eher nur daran nippte. Erst im 2. Lebensjahr wurde die Nachfrage nach Wasser wirklich stark spürbar. Zum 1. Geburtstag hin aß unser Sohn auch endlich nennenswerte Mengen. Ich dachte schon „Juhu, nun würde er sich abstillen!“. Denkste! Prompt kam die 1 Jahres-Esskrise. Aus einem vielseitigen Kosten und Essen reduzierte sich sein Speiseplan binnen Stunden auf Joghurt, Banane, trockene Nudeln und Reis. Gemüse? Sicher nicht! Eine Tomatensoße über die Nudeln? Kann Mama behalten. Ich war in der Zeit echt froh, noch stillen zu können, da wir so keinerlei inneren Essdruck hatten. Mit ca. 1,5 Jahren verschwand die Phase über Nacht ebenso plötzlich wieder, wie sie gekommen war. Von einem Tag auf den anderen wurde wieder Bekanntes neu entdeckt, aber auch Unbekanntes für „Buono!“ (ital. “lecker”) erklärt und begeistert gegessen.

Nun mit 2 Jahren isst er wieder fast alles (z.B. Tomaten hat er seit damals bis heute nicht mehr angesehen, d.h. ein paar wenige heikle Seiten zeigt er trotz allem noch), hat aber auch schon ganz konkrete Vorstellungen was ihm besonders schmeckt, und wird nicht müde, dies auch einzufordern.


Unsere Lieblingsessen?

Puh, wie es bei Kindern ist, hatte unser Sohn wechselnde Vorlieben. Als erstes kommt definitiv seine „Teta“ (spanisches Wort für Busen). Heute stillen wir nach 27 Monaten, trotz neuerlicher Schwangerschaft, immer noch. Und auch, wenn er nicht mehr ständig seinen Busen braucht und ebenso gerne normal isst … ganz ohne geht es noch nicht. Sein Alltime-Beikost-Renner von Beginn (Einführung etwa mit 10 Monaten) bis heute ist sein Naturjoghurt mit Haferflocken, maximal dürfen noch ein paar frischen Bananenscheiben hinein und Bananen pur. Reis mit Gemüse, Würstel und Spinat sind weitere Favoriten. Aktuell lebt er für Essiggurkerl, Käse und Karotten-Mais-Salat ebenso sehr wie für Kekse und mal einen Kuchen. Mal hat er einen “Beerenhunger!”, mal einen “Eishunger!”, mal einen “Püreehunger!” Kurzum: hier halten sich Mamas und Papas Vorlieben auch bei seinen Präferenzen gut in der Waage und auch wenn er – auch altersbedingt – aktuell Süßes bevorzugen täte, kann ich behaupten er ernährt sich trotz allem und selbstbestimmt sehr ausgewogen. Als halbitalienische Familie stehen ansonsten vorrangig Nudeln in verschiedenen Varianten und andere italienische Köstlichkeiten am Speiseplan – hier kocht aber mein Mann in erster Linie (ich bin halt nicht die Schwiegermama), während ich eher für Süßspeisen zuständig bin. Unser Kind hat seinen Spaß daran, sich einfach konsequent durchzukosten und zeigt eine enorme Neugierde für Bekannte und neue Speisen. Ihoffe es bleibt auch weiterhin so! Ob es Zufall oder Folge des Baby Led Weanings ist, kann ich nicht sagen, aber mäkelig war er seit dem Vergehen der Esskrise zum 1. Geburtstag kaum noch! Nummer 2 wird übrigens definitiv auch mit Baby Led Weaning aufwachsen dürfen – dafür waren unsere Erfahrungen damit einfach nur durch die Bank positiv und bestärkend.

Liebe Christina, ich danke dir für diesen Erfahrungsbericht und den Einblick in euer BLW-Erfahrungen. Für den weiteren Verlauf der Schwangerschaft wünsche ich dir alles Gute.

 

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Erfahrungsberichte

Almira – ach so geht das mit dem Würgereflex.

Beikostzeit ist immer eine spannende Zeit! So individuell unsere Kleinen sind, so indivuell ist auch die Beikosteinführung. Mit den Erfahrungsberichten möchte ich eine Plattform bieten, auf der ihr als Eltern eure Tipps und Erfahrungen teilen könnt.
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Almira

Almira ist 33 Jahre alt, verheiratet, Mama zweier Kinder (35 Monate und 9 Monate) und kommt aus Österreich. Ihre Wurzeln liegen aber in Bosnien und Deutschland. Berufstechnisch ist sie im Büro zuhause und fühlt sich dort auch sehr wohl, wobei sie derzeit in Elternzeit ist.

In welcher Form gibt es Beikost?

Meine 9 Monate alte Tochter bekommt von Anbeginn Fingerfood. Ich habe mich für diese Form der Beikost entschieden, da sie mir am plausiebelsten erscheint. Alleine die Vorstellung ICH müsste alles in Breiform essen, löst ekel in mir aus. Ich bin ein Genussmensch, neue kulinarische Erfahrungen bereiten mir Freude und inspirieren mich in meiner eigenen Küche. Es ist faszinierend, wie breit die Palette an Möglichkeiten ist, aus ein und den selben Zutaten verschiedene Speisen herzustellen. Dazu ist es notwendig die Urzutaten zu kennen um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen… Nun ist das aber in Breiform doch erschwert möglich.

Wie verlief die Beikosteinführung?

Meine Tochter riss mir mein Brot aus der Hand und lutschte genüsslich daran und ich bot ihr ein Stück Gurke dazu an, da war sie knapp 7 Monate alt. Daraufhin folgte so ziemlich alles, was wir aßen und das sie kosten wollte.

Es war für mich eine intensive Erfahrung meiner Tochter bei der Beikosteinführung zuzusehen. Wie sie die Speise in den Händen hält, erst in der einen, dann in der anderen Hand, um zu prüfen, ob das Tastgefühl das Selbe ist. Danach zuerst daran lutscht und dann das Gesicht verzieht, als ob ihre hypersensibelen Geschmacksknospen mit der Aromaexplosion erst zurecht kommen müssten, just um es wieder in den Mund zu führen um darauf rumzukauen und um es dann mit den Händen zu kneten, gegen den Tisch zu hauen, es hin und her zu wischen und um es letztendlich auf Schwerkraft zu testen indem sie es auf den Boden schmeißt. Quietschend und aufmerksam beobachtend, natürlich um das selbe Szenario von vorne mit dem nächsten Stück fortzusetzen. Herrlich.


Meine Tochter wird gestillt, so wie ihr 35 Monate alter Bruder auch noch.

Die Beikosteinführung bei meinem Sohn vor ca. 2,5 Jahren verlief hingegen anders. Damals las ich zwar was von dem so genannten BLW, aber suspekt war es mir dann doch. Viele Vorurteile und Ängste steuerten dagegen. Ich besprach diese Form der Beikost mit seiner damaligen Kinderärztin und sie riet mir strikt davon ab. Die Verschluckungsgefahr wäre viel zu hoch und ich soll ihm etwas Breiartiges vorsetzen in dem er herumwühlen kann, schliesslich wären ja die Geschmäcker verschieden und die Konsistenz spiele ja keine Rolle – so ihr Rat!
Ich kochte also Pastinake für meinen Sohn und fütterte ihn damit als er knapp 8 Monate alt war (die Beikostreifezeichen waren mir wenigstens ein Begriff). Er hatte sichtlich keine Freude daran und ich auch nicht. Ich rang also mit mir und suchte einen Weg wie wir das in eine Richtung lenken konnten, die sich richtig anfühlt.
Also pürierte ich nichts mehr sondern rieb es erst fein, dann grob und beobachtete mit herzklopfen meinen Sohn dabei, wie er das erkundete, ertastete und aß. Nun war der Tag gekommen: Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und legte ihm eine weiche, reife, halbgeschälte Birne hin.
Mein Herz raste. Ich hatte immer noch Vorurteile, wie er das wohl bewältigen würde!
Er nahm die Birne in die Hand, betrachtete sie, biss rein, schob das Stück im Mund hin und her, drückte mit der Zunge darauf herum und fing an zu würgen. Ich kniete also vor ihm und glotzte mit großen Augen in seinen geöffneten Mund um zu sehen, wo denn das Stück steckt…
Es war mittig auf seiner Zunge. Und er würgte nochmal. Es war nun weiter vorne.
Hach! Soooo geht das also! Das ist das berühmte Würgen um es neu zu positionieren, nicht weil es den Atemweg blockiert.
Selbes Szenario bot sich mir noch einige Male, auch blieb es wirklich mal stecken und er musste es auskotzen, aber auch da war ich fasziniert, wie der Notfallplan des Körpers perfekt funktioniert.
Mit meinem nun frisch gefassten Mut ging ich den BLW Weg mit meinem Sohn und studierte ihn Tag ein, Tag aus! Einige Sachen vertrug er anfangs nicht, wie zum Beispiel Äpfel, Pflaumen, Ananas, Paprika. Davon bekam er Blähungen und zum Teil auch einen wunden Po. Wir pausierten mit diesen Speisen und ich bot ihm diese dann 1-2 Wochen später, falls es sich ergab, in kleinen Mengen an, um zu sehen wie er darauf reagiert. Äpfel aß er letztendlich erst mit dem Durchbruch der Backenzähne (mit über 20 Monaten), davor konnte er die bröselige Konsistenz einfach nicht gut bearbeiten. Gedünstet war es kein Problem.
Milchmahlzeiten hab ich keine ersetzt, war auch nicht das Ziel das ich erreichen wollte, da es da schon klar war, dass mein Sohn selbstbestimmt diesen Weg gehen soll und ich ihn dabei begleite. Manchmal wollte er vor der Mahlzeit stillen, manchmal danach und nicht ganz selten auch während des Essens. Selbstbestimmt war dennoch das Ersetzen letztendlich nicht, da die Milchbar schwangerschaftsbedingt schloss. Da war mein Sohn 20/21 Monate alt.

Aber bis dahin aß er mal mehr, mal weniger und stillte manchmal mehr, manchmal weniger. Nie wirklich vorhersehbar. Als mir die Milch weg blieb, führten wir keine PRE ein, dafür musste ich nachts gegen 3-4 Uhr für meinen Sohn etwas kochen oder auf dem Nachttisch etwas stehen haben, damit er seinen Hunger stillt, bis er es untertags regulieren konnte, damit er Nachts nicht hunger leiden musste. Die Umstellung ging mehrere Monate in denen mein Sohn nachts Eier, Pizza, Sandwitches, Bananen, Joghurt, Haferflocken… Und und und verlangte. Nun ist es so, dass er gern sein Frühstück nach dem morgendlichen Aufwachstillen einnimmt und auch lieber vor dem Mittagessen und dem Mittagsschlaf stillt, neben dem Obst und den Snacks auch mal am Nachmittag stillt und letzten Endes am Abend vor oder nach dem Abendessen stillen möchte. Meine Tochter, darf den selben Weg gehen und ihre Beikost selbstbestimmt einnehmen, sowie die damit verbundenen Milchmahlzeiten steuern, ersetzen oder ergänzen!

Allergien haben meine beiden Kinder nicht und Probleme sind ebenfalls keine ernsthaften aufgetreten, wenn man sich die Startschwierigkeiten überschattet von meiner Angst wegdenkt.

Was war oder ist nervig?
Nervig war tatsächlich die damit verbundene Ganzkörperreinigung, sowie der 2 m Radius ums Kind herum furchtbar nervig aber auch erstaunlich wie effektiv so keine Hände sein können.

Auch unterwegs, wenn wir essen waren, die Blicke zu ertragen, die uns die Mitgäste zuwarfen, waren sehr nervig. So vorwurfsvoll! Jedoch muss ich sagen, dass wir in jedem Restaurant herzlich bedient wurden und nie aufgefordert gewesen waren unserem Sohn das zu “verbieten”. Es waren die anderen Gäste, die sichtlich verstört dreinschauten.

Was würdest du anders machen?

Was ich nun anders bei meiner Tochter mache und was ich gern bei meinem Sohn schon hätte nicht sollen: Erwarten. Ich hätte keine Erwartungshaltung haben sollen, WIE das nun zu funktionieren hat. Nicht erwarten sollen, dass er täglich das Vorgesetzte kosten oder essen mag und vor allem die Mühe immer was Babygerechteres (lt. meiner Vorstellung) zu kochen. Das alles tu ich bei meiner Tochter nicht. Sie bekommt etwas von meiner Mahlzeit ab zzgl. Obst und Gemüsesticks dazu, zwecks der Auswahl, fertig. Was übrig bleibt, wird zum Smoothie.

Eure Lieblingsessen?
Das ungeschlagene Lieblingsessen meines Sohnes sind Dinkelpfannkuchen mit Erdbeermarmelade, Knödel mit Butter und Parmesan und Pommes mit Ketchup.
Meine Tochter isst gerade alles kreuz und quer. Eine Leibspeise konnte ich nicht eruieren

 

Liebe Almira, ich danke dir für diesen Erfahrungsbericht und den Einblick in euer BLW-Erfahrungen.
Erfahrungsberichte

Lisa- was ist das richtige für meine Tochter?

Wir haben heute einen Erfahrungbericht von unserer Leserin Lisa. Sie hat eine wundervolle Tochter von 3 Jahren. So wie wir alle, war sie als Erstlingsmama sehr unsicher und wusste nicht, was das Richtige für ihre Tochter war. Hierzu ihre Geschichte und den Folgen für ihre Tochter:

Also meine Tochter kam bei 35+5 per Notkaiserschnitt und Unterentwicklung zur Welt nachdem bei mir eine Schwangerschaftsvergiftung festgestellt wurde. Sie war sehr klein und sehr leicht, hatte aber schon im Krankenhaus mit ihrem Magen-Darm-Trakt zu kämpfen durch die Milch die sie dort bekam (beba frühchen nahrung). Sie hatte also seit Geburt grünen Stuhl. Wir hatten leider auch keine Ahnung von Babyernährung und die Hebamme und der Kinderarzt hatten auch keine Ahnung.
Dadurch, dass ich noch ziemlich jung war und mich auf andere verlassen habe, hieß es mit 8 Wochen auf die 1er Babymilch und mit 4 Monaten auf die 2er Babymilch umstellen. So kamen auch mit 12 Wochen der ersten Möhrchenbrei in die Flasche “für den Geschmack”. Ab da fing es dann an, dass sie mit Bauchschmerzen reagierte und auch Probleme beim Stuhlgang hatte. Nach dem 4. Monat sollte ich auch direkt mit Gläschen anfangen und ab da wurde es richtig schlimm. Sie hat doll geweint beim kaka machen und es war so hart, dass es immer ein wenig blutete. Es ging so weit, dass sie gar nicht mehr kaka machen wollte und mehr als eine Woche zuruck hielt. Wir mussten mit Abführmittel anfangen und das half auch nur mäßig. Dann folgten zwei Jahre Movicol morgens und abends, damit kamen wir ganz gut aus. Ich habe mich dann angefangen schlau zu machen was sie vertragen könnte und was nicht und mittlerweile kommen wir sogar ohne Movicol aus, aber es gibt Momente in denen sie immernoch auf der Toilette weint, obwohl es dann gar nicht mehr hart ist, aber schlimm war es die ganze Zeit für mich.
Mittlerweile ist sie 3 Jahre alt, leidet immer wieder unter Bauschschmerzen, hat diverse Unverträglichkeiten und ich muss sie alle 2 Tage daran erinnern, dass sie auf Toilette geht.
Reizdarm soll noch ausgeschlossen werden. Möchte euch mit unserer Geschichte dazu sensibilisieren, dass man nicht blauäugig alles glauben sollte und sich rechtzeitig bei richtigen Fachleuten informieren sollte.

Erfahrungsberichte

Alexandra und die negativen Seiten der Beikost

Wir haben heute einen Gastbeitrag von unsere Leserin Alexandra, die mit ihrer Geschichte aufzeigen möchte, warum ein zu früher Start, das zu schnelle Einführen von Beikost und auch das Zwingen zum Essen, sich auf das ganze weitere Leben negativ auswirkt.

Über Ernährung denkt jeder anders, gerade bei Babys und Kleinkinder gehen die Meinungen sehr auseinander. Ich musste es leider auch am eigenen Leib erfahren, was Ernährung für Spätfolgen haben kann.
Mit 12 wochen hab ich Beikost in Form von Karotten-Fleisch-Brei bekommen, wie es halt früher üblich war. Ab dem 6. Monat gab es keine Milch mehr für mich, es gab kuhmilch. Da ich aber die Beikost meistens verweigert habe und davon bauchschmerzen hatte, gab es dann auch mit ca. 5 Monaten Familienkost ohne auf Salzgwhalt etc. zu achten.
Ich musste mitessen! Wenn ich nichts gegessen habe, wurde es stündlich neu versucht.
Ich landete immer wieder beim Arzt, da ich schon im Untergewicht schwankte und oft Magenbeschwerden hatte. Es wurde aber nichts weiter untersucht. Im Kindergarten, und in der Schule ging alles weiter Ich wurde zum Essen gezwungen, wenn man nicht aufgegessen hat wurde man bestraft, auch mit körperlicher Gewalt. Ich hatte immer mehr Beschwerden.
Ich hab kaum mehr etwas vertragen.

Mit 17 bin ich dann ins Krankenhaus gekommen mit Untergewicht und starken Magenkrämpfen. Festgestellt wurde eine starke Eisenmangelanämie und Herzgeräusch. Also musste alle paar Monate Eisentabletten zuführen.
Ein paar Jahre darauf wurde Morbus Basedow (eine Autoimmunkrankheit der Schilddrüse) diagnostiziert und muss bis heute Tabletten nehmen und engmaschig zur Kontrolle.
Magen und Darmbeschwerden begleiten mich mein ganzes Leben schon, mittlerweile ist es für mich normal und gehört zu mir. Heute mit 23 bin ich immer noch in Behandlung und mein Arzt kennt meine ganze Krankengeschichte von anfang an und es ist alles auf das falsche Einführen der Beikost und die falsche Ernährung zurück zu führen.
Die Symptome (Verstopfung, mal Durchfall, blutiger Stuhl, starke Magenkrämpfe, Völlegefühl) waren immer schon da, nur richtig ernstgenommen wurde es nie, schon im Babyalter nicht..
Und ich bin mir sicher, dass ich nicht die Einzige bin.

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